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Paru récemment  »Ein trauriges Fiasko« Koloniale Konzentrationslager im südlichen Afrika 1900-1908 de Jonas Kreienbaum aux Hamburger Edition

Le 6 octobre 2018 à 13h14

Paru récemment  »Ein trauriges Fiasko« Koloniale Konzentrationslager im südlichen Afrika 1900-1908 de Jonas Kreienbaum aux Hamburger Edition, coll. "Studien zur Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts", 2015, 300 p. ISBN : 978-3-86854-290-5 Prix : 28 € (existe aussi en version électronique).
L’ouvrage est prévu pour être traduit et publié en anglais, d’ici à l’automne 2019, aux éditions Berghahn.


"Jonas Kreienbaum bereichert mit seiner Untersuchung der kolonialen Konzentrationslager im südlichen Afrika ein derzeit intensiv und kontrovers diskutiertes Forschungsfeld, das sich vornehmlich um die Frage dreht, ob es sich bei den nationalsozialistischen Lagern des NS-Regimes um eine kontinuierliche Weiterentwicklung der kolonialen Lager unter deutscher Herrschaft handelt.
Tausende Internierte der Lager in Südafrika und Deutsch-Südwestafrika starben, manche verloren binnen weniger Wochen ihre gesamte Familie, die Überlebenden wurden durch die Erfahrung von Deportation, Mangel, Krankheiten, Gewalt und Tod traumatisiert. »Die ganze Sache war ein trauriges Fiasko« , gestand Sir Alfred Milner am 8. Dezember 1901 in einem vertraulichen Brief.
Ein Fiasko im Sinne von Misserfolg waren die Konzentrationslager auch aus der Perspektive der Kolonisierer, denn in keinem der Fälle, die Jonas Kreienbaum untersucht, war das Massensterben der Internierten beabsichtigt. Die Lager waren nicht als Vernichtungslager geplant, sondern primär militärische Instrumente, die durch die Konzentration und damit Kontrolle der Bevölkerung zur Beendigung langwieriger Kolonialkriege beitragen sollten. Sie dienten gleichzeitig der möglichst effektiven staatlichen Durchdringung der Kolonie, fungierten als Stätten der Erziehung und vor allem der Arbeitskräftebeschaffung und versprachen damit zentrale Ziele des kolonialen Staates erreichbar zu machen. Koloniale und nationalsozialistische Lager hatten, wie der Autor auf Basis differenzierter Vergleiche herausarbeitet, weniger miteinander gemein, als der gemeinsame Begriff suggeriert.
Anhand verschiedener Kriterien, wie der Interniertenzahlen, der Arbeit im Lager, der Zwangsarbeit für andere Institutionen oder der Sterblichkeit und planmäßigen Vernichtung, vergleicht Jonas Kreienbaum die kolonialen und nationalsozialistischen Lager und stellt eindeutig fest, dass die Unterschiede in hohem Maße überwiegen. Koloniale und nationalsozialistische Lager hatten weniger miteinander gemein, als der gemeinsame Begriff suggeriert, denn der Primärzweck der kolonialen Lager war ein militärischer. Es ging um die Beendigung langwieriger Kolonialkriege."



Jonas Kreienbaum, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Europäische und Neueste Geschichte der Universität Rostock ; von 2008 bis 2013 Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität zu Berlin.